Muße und Musen – Spott und Launigkeit in den frühneuzeitlichen Bildkünsten

In der Reihe: Homerisches Gelächter? Lachen mit der und über die Antike. Ringvorlesung des Zentrums für Klassikstudien an der Universität Regensburg im Wintersemester 2025/26

Themenreihe

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Ein eher überschaubares Echo hat in den Altertumswissenschaften das nicht enden wollende, "unauslöschliche" Gelächter erzeugt, in das die olympischen Götter, Homer zufolge, aus Spottsucht und Schadenfreude ausbrachen. Die Taten und Werke der Antike, der Apoll von Belvedere oder die Feldzüge Caesars, scheinen wenig Anlass zu universeller Heiterkeit zu geben. Und doch ist in den klassischen Mittelmeerkulturen ein beeindruckendes Spektrum an pointierten thematischen Facetten von Humor zu fassen. Diese reichen von philosophischen Konzepten über rhetorische und politische Strategien, die Komödie, Epigramme und Theatermasken bis hin zu Graffiti und Tierkarikaturen.

Dem Selbstverständnis des Zentrums für Klassikstudien folgend soll auch im Winter 2025/26 die fachspezifisch-altertumswissenschaftliche Perspektive interdisziplinär erweitert werden. Daher fragen 13 Beiträge einerseits nach Formen des Komischen in der Antike und der Rezeption des Altertums unter humorvollem Vorzeichen. Zur Debatte stehen anderseits interdisziplinäre Forschungen zu dieser Kategorie, insbesondere in Gestalt der Differenzierungen innerhalb der "Humor studies" und philosophischer Reflexionen.

Aus teils antiken Wurzeln sprießt ein geradezu grotesker Wildwuchs an Begriffen und lädt zu Erkundungsgängen ein: Dem kultiviert humorvollen Menschen mögen witzige Köpfe und Narrenpossen ebenso wie Frohsinn oder Lustigkeit zuwider sein, eine Komödie aber heiter oder eine Anekdote launig stimmen. Spott kann von einer scherzhaften Neckerei in Hohn und Sarkasmus umschlagen, die Satire nur knapp Ulk und Zote verfehlen, feine Ironie ein Epigramm ebenso wie eine Parodie oder eine Karikatur adeln; und dem Zyniker wird schließlich alles Weltliche lächerlich - oder lachhaft?

Schneisen durch das Geflecht der Komik bieten drei konventionelle Theorien: Entlastung, Überlegenheit und Inkongruenz. Äußert sich im Lachen der spontane Abbau einer körperlichen und geistigen Anspannung? Oder ist es der Ausdruck der eigenen Überlegenheit angesichts des Lächerlichen und kann daher sogar einer sozialen Sanktionierung dienen? Und betrachtet man schließlich die Gegenstände des Komischen selbst, so scheint sich das Programm einer interdisziplinären Ringvorlesung von selbst zu entwickeln: Entscheidend wird eine plözlich aufscheinende Inkongruenz, indem zwischen weit entfernten Ideen und Gegenständen völlig unerwartete Verwandtschaft aufgezeigt wird.

Veranstaltung Aristoteles und seine (nicht ganz verlorene) Theorie vom Komischen
Datum Mi 29.10.2025, 18:15 - 19:45 Uhr
Veranstaltung Die histrionische persona und die Komik der Autobiographie
Datum Mi 19.11.2025, 18:15 - 19:45 Uhr
Veranstaltung La Vénus de mille eaux. Die "Arts incohérents" und die Antike.
Datum Mi 03.12.2025, 18:15 - 19:45 Uhr
Veranstaltung Lachen verbindet? Komisches Theater im Süditalien des 4. Jh. BCE
Datum Mi 07.01.2026, 18:15 - 19:45 Uhr
Veranstaltung Muße und Musen – Spott und Launigkeit in den frühneuzeitlichen Bildkünsten
Datum Mi 21.01.2026, 18:15 - 19:45 Uhr
Veranstaltung Charakter und Witz. Anmerkungen zum Komischen im Ausgang von Theophrast
Datum Mi 28.01.2026, 18:15 - 19:45 Uhr
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