Eröffnungsvortrag zur Ausstellung "Jakobsweg und europäische Identität"

Eröffnungsvortrag zur Ausstellung

Der Jakobsweg - kaum ein anderer Weg verbindet unseren Kontinent wie die Pilgerroute zum Apostelgrab in Santiago de Compostela. Bereits 1987 wurde der Jakobsweg zur "Ersten Europäischen Kulturstraße" des Europarates ernannt. Und im Heiligen Jakobusjahr 2021/22 gilt dem weltbekannten Camino umso mehr die Aufmerksamkeit.
Mit der Ausstellung "Jakobsweg und europäische Identität" nimmt Sie die Katholische Erwachsenenbildung mit auf eine spannende Reise. Bild für Bild erfahren Sie etwas von dem Zauber dieser jahrtausendalten Verbindung im Herzen Europas.
Zur Eröffnung der Ausstellung in der Pfarrkirche Schwandorf-St.Jakob führt Michael Neuberger, geschäftsführender Bildungsreferent der KEB Cham, in die Entstehungsgeschichte der Ausstellung ein. Dabei stellt er eine Verbindungslinie her zwischen den ab dem 9. Jahrhundert entstehenden Legenden rund um den Pilgerapostel Jakobus d.Ä. und der Jakobustradition, die auch in den zahlreichen Jakobus-Kirchen und -kapellen im Landkreis Schwandorf greifbar ist.

Referent:

Michael Neuberger

Veranstaltungsnr. 9-17307
Datum Di 28.09.2021, 18.00 Uhr
Ort Zentrale Veranstaltungen, Stadtpfarrkirche St. Jakob, Marktplatz 15, 92421 Schwandorf
Gebühr kostenfrei
Hinweis: Es gelten die dann aktuellen Hygienebestimmungen.
Veranstalter KEB Schwandorf. Pfarrei St. Jakob Schwandorf, Tourismusbüro Schwandorf
Anmeldung KEB Schwandorf, Kreuzberg 4, 92421 Schwandorf, 09431/2268, info@keb-schwandorf.de, www.keb-schwandorf.de

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Alle Veranstaltungen der Reihe „Fotoausstellung
"Jakobsweg und europäische Identität"“

Der Jakobsweg verbindet Europa. Das zeigt nicht nur das beeindruckende Netz der Jakobswege im Mittelalter. Auch in den letzten Jahrzehnten sind diese Wege eine lebendige Verbindung von Menschen aus ganz Europa, ja der ganzen Welt geworden. So wurde der Jakobsweg 1987 vom Europarat zur "Ersten Europäischen Kulturstraße" ernannt und besteht seit über einem Jahrtausend als lebendiger Ausdruck europäischer Identität. Diesen Hintergrund greift der Titel der Ausstellung "Jakobsweg und europäische Identität" auf.

Alte und neue Verbindungen
Die Ausstellung zeigt mit dem Jakobsweg in Böhmen und Ostbayern Teile des Jakobsweges, die im breiten Bewusstsein nicht so präsent sind. Gerade diese Wege, von Prag und Pilsen nach Regensburg führen über den ehemaligen "Eisernen Vorhang" und erinnern an jahrhundertealte vielfältige Verbindungen, die von dieser Grenze jäh durchtrennt wurden. Nach dem Verschwinden des "Eisernen Vorhangs" (1989) sind alte Verbindungen zwischen Pilsen und Regensburg wiederaufgelebt. Neue Beziehungen sind entstanden, wie Partnerschaften zwischen beiden Städten, Bistümern, Universitäten und deren spanischen Kulturzentren. 2004 wurde der Ostbayerische Jakobsweg vom Grenzübergang Eschlkam/Všeruby bis nach Donauwörth durch die Fränkische St. Jakobusgesellschaft markiert.

Impressionen europäischer Begegnungen
Viele Bilder der Ausstellung sind auf deutsch-tschechischen Wanderungen von Prag nach Regensburg anlässlich des Katholikentages 2014 in Regensburg entstanden, der unter dem Motto stand: "Mit Christus Brücken bauen". 2015 war Pilsen Europäische Kulturhauptstadt. Vor diesem Hintergrund machte sich im selben Jahr eine Gruppe von Tschechen, Spaniern und Deutschen auf Spurensuche des alten Jakobsweges von Pilsen nach Kdyne. Diese Gegend spielt eine große Rolle in der Vita des hl. Wolfgang, des Regensburger Bistumspatrons, und ist auch für Westböhmen von großer Bedeutung.
Begegnungen am Weg, Gespräche am Abend und Stationen wie die am Hohen Bogen mit den ehemaligen Abhörtürmen des "Kalten Krieges" konnten sowohl den Umbruch in Europa eindrucksvoll veranschaulichen als auch sein Zusammenwachsen erfahren lassen. Durch die Beteiligung des vom Forschungszentrum Spanien der Universität Regensburg organisierten Festivals cinEScultura wurden die tschechisch-bayerischen Beziehungen in einen größeren europäischen Kontext gestellt und gefeiert. Ein dreisprachiges Buch mit dem Titel der Ausstellung rundet das Projekt ab.
Die 40 Bilder der Fotoausstellung dokumentieren nicht nur diese Wanderungen. Sie stammen von Gerald Richter, Thomas Wiedmann, Michael Jaumann und Gregor Tautz. Die Bilder zeigen vielfältige Jakobsdarstellungen aus verschiedenen Jahrhunderten auf beiden Seiten der Grenze und vermitteln den Reiz der unterschiedlichen Landschaften. Sie geben auch Zeugnis dafür, dass der christliche Glaube über Jahrhunderte diese Länder verbunden hat. Nicht zuletzt machen sie Lust, sich vor der eigenen Haustüre selbst einmal auf den Jakobsweg zu machen - allein, mit Freunden oder bei den zahlreichen begleiteten Pilgerwanderungen der Katholischen Erwachsenenbildung.

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